H.G. Marx – ein Schüler von Bischko (Wien) - beschrieb als erster für den deutschsprachigen Raum, dass Akupunktur ein wirksames Element in der Entzugsbehandlung von chronisch Alkohol- und Drogenkranken ist. Als erfahrener Suchtmediziner beobachtete und beschrieb er die Effekte von Akupunktur: Minderung von vegetativen Störungen, Minderung des Suchtverlangens (craving), Verbesserung des physiologischen Schlafs, Reduzierung von Krampfanfällen, Verbesserung der Compliance für die gesamte Behandlung, gestärkte Motivation für die Phase von Therapie und Rehabilitation, günstige Effekte auf die Zusammenarbeit im Behandlungsteam. 1979 fanden seine Erfahrungen noch wenig Resonanz in der Fachwelt.
Seit einigen Jahren wird Akupunktur in Deutschland zunehmend in die Behandlung suchtkranker Patienten integriert. Es gibt zahlreiche Studien zur Effektivität dieser Behandlung, die sich seit 25 Jahren in den USA und seit etwa 10 Jahren auch in europäischen Ländern durchsetzt. Derzeit wenden in Deutschland etwa 230 ambulante und stationäre Einrichtungen wie Tageskliniken, Drogen- oder Alkoholambulanzen, Krankenhäuser, auch allgemein-psychiatrische Abteilungen, Rehabilitationskliniken, Gefängnisse und Schwerpunktpraxen Akupunktur als ernsthaften Bestandteil in der Behandlung von Alkoholkranken, psychiatrisch Kranken sowie drogen- und medikamentenabhängigen Patienten an. Sie arbeiten nach dem sogenannten NADA-Protokoll.
Das Behandlungsverfahren der NADA – das „NADA Protokoll“ – kombiniert Ohrakupunktur mit einer strukturierten, nicht-ängstigenden Art des Behandlungsstils. Es geht damit vor allem auf die besondere Problematik suchtkranker oder psychiatrisch kranker, oft äußerst ambivalenter Patienten mit wechselnder Compliance ein. Dieses Behandlungs-Protokoll eignet sich unter anderem:
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie bei der Deutschen Akupunktur Gesellschaft.